Die Geschichte ist altbekannt: Endlich hat man es am Samstag in den rappelvollen Supermarkt geschafft und steht nach gefühlten 20 Minuten an der Kasse. Doch dann merkt man, dass die Geldbörse zu Hause liegt – mit dem Geld für den Einkauf und der Bankkarte.
Viel seltener passiert es hingegen, dass man das Handy zu Hause vergisst. Das fällt schnell auf. Zum Glück gibt es für das vorherige Problem seit einiger Zeit eine Lösung: das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy. Sollte es also mal vorkommen, dass Sie die Geldbörse zu Hause vergessen, aber Sie das Handy mitgenommen haben, können Sie entspannt durchatmen und mit dem Handy bezahlen. Dieser Ratgeber gibt Ihnen eine kleine Anleitung, wie Sie das mobile Bezahlen einrichten können. Danach gehen wir auf zwei wichtige Fragen ein: Wo man mit dem Handy bezahlen kann und wie sicher der Vorgang eigentlich ist.
Der eigentliche Bezahlvorgang
Wie kann ich mit meinem iPhone bezahlen?
Um in Geschäften mit Ihrem iPhone bezahlen zu können, bietet Apple mit der Apple-Pay-Funktion innerhalb der Apple-Wallet-App eine Lösung an. Sobald Sie Ihr Bankkonto mit der Apple-Wallet-App verbunden haben, ist eigentlich alles getan, um per Handy kontaktlos zahlen zu können. Dafür halten Sie Ihr iPhone einfach an das Zahlungsterminal des Geschäfts, wenn Sie zur Zahlung aufgefordert werden und bestätigen mittels Face ID die Zahlung. Daraufhin wird die Zahlung bearbeitet.
Sie können wie folgt Ihre Apple Wallet fürs mobile Bezahlen einrichten:
- In der Wallet-App auf „Hinzufügen” tippen.
- Auf „Debit- oder Kreditkarte” tippen, um sie hinzuzufügen.
- „Weiter” antippen.
- Den Anweisungen auf Bildschirm folgen.
- Verifikation bei der Bank abschließen.
Wie kann ich mit meinem Samsung- bzw. Android-Handy bezahlen?
Grundsätzlich haben Sie bei allen Android-Smartphones die Möglichkeit, mit wahlweise Samsung- oder Google-Pay zu bezahlen. Während Samsungs App einfach “Samsung Pay” heißt, ist Google Pay ein Teil der Google Wallet, was es Apple Wallet mehr ähneln lässt.
Der Unterschied zwischen den beiden Zahlungsapps besteht im Wesentlichen darin, dass in der Google-Wallet-App Ihr Bankkonto direkt hinterlegt wird, während bei Samsung Pay ein neues Konto bei der Solarisbank angelegt wird, was wiederum mit Ihrem Bankkonto verknüpft wird.
Der Umweg über die Solarisbank ermöglicht dabei das sogenannte Splitpay, welches eine Ratenzahlungsfunktion ist. Das birgt natürlich die Gefahr der Verschuldung, wie es auch bei den Ratenzahlungsmöglichkeiten bei Klarnas Buy-Now-Pay-Later-Modellen. Hier ist also besondere Vorsicht geboten, um nicht in eine Schuldenfalle abzurutschen.
Anders als Apple Pay und Google Pay ist Samsung Pay durch das Bankkonto der Solarisbank an den Zahlungsdienstleister VISA gebunden und nicht an den Ihrer Bank, welcher auch MasterCard oder AmericanExpress sein könnte.
Einrichtung von Google Pay
- In der Wallet-App auf „Hinzufügen“ tippen
- Auf „Debit- oder Kreditkarte“ tippen, um sie hinzuzufügen
- „Weiter“ antippen
- Den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen.
- Verifikation bei der Bank abschließen.
Einrichtung von Samsung Pay
- Samsung-Wallet-App öffnen.
- Ins Samsung-Konto einloggen bzw. erst sich registrieren, dann einloggen.
- Auf „Erste Schritte“ tippen und den Anweisungen auf dem Bildschirm folgen.
- Die Bestätigung per Code oder biometrische Methode einrichten.
- Samsung Pay in den Einstellungen als Standard-Methode für Bezahlungen festlegen.
- Die Wallet-App mit dem Bankkonto verbinden.
- Auf „Jetzt starten“ tippen. Im Laufe des Prozesses wird ein neues Bankkonto bei der Solarisbank eröffnet.
- „Karte holen“ antippen.
- Persönliche Daten hinterlegen.
- Die SMS-Verifizierung der Handynummer durchführen.
- Das eigene Bankkonto verifizieren, indem eine Überweisung mit den angezeigten Daten ausgeführt wird.
- Den weiteren Schritten folgen, um die Einrichtung abzuschließen. Danach ist die Bezahlkarte für Samsung Pay registriert. Jetzt ist Ihr Handy für das Bezahlen via Samsung Pay eingerichtet.
Wie kann ich meine EC-Karte mit Google Pay verknüpfen?
Wie Sie sicherlich gemerkt haben, haben wir nur Kredit- und Debitkarten genannt, nicht aber EC-Karten. Das begründet sich dadurch, dass die Wallets nicht mit dem deutschen Inselsystem kompatibel sind. Um diese Einschränkung zu umgehen, lässt sich ein Trick anwenden: PayPal. Die Kompatibilität mit PayPal ermöglicht das Bezahlen über PayPal, was wiederum von Ihrem Girokonto abbucht. Die Google Wallet hat hier den Vorteil, dass sie ohne weitere Umwege mit PayPal verknüpft werden kann.
Bei Apple Pay ist das jedoch etwas anders. Eine integrierte Lösung, um die Wallet mit PayPal zu verknüpfen, gibt es nicht. Zum Glück bieten die meisten Banken heutzutage VISA- oder MasterCard-Debitkarten an, die je nach Bank die EC-Karte vollständig ersetzt haben. Die Debitkarte lässt sich wie oben beschrieben ganz einfach mit der Wallet verbinden.
Wo kann man überall mit dem Handy bezahlen?
Das Praktische am Bezahlen mit dem Handy ist die Möglichkeit, überall bezahlen zu können, wo die klassischen Kreditkarten von VISA und MasterCard akzeptiert werden. Dazu zählen die meisten Geschäfte, auch wenn einige nur EC-Karten akzeptieren, da die Transaktionskosten für das Geschäft deutlich niedriger als bei MasterCard oder VISA sind.
Ist das Bezahlen mit dem Handy sicher?
Was die Sicherheit beim mobilen Bezahlen angeht, ist ein Handy sicherer als eine normale Karte. Das liegt daran, dass das Handy entsperrt sein muss, damit eine Zahlung erfolgen kann. Es ist also nicht möglich, wie bei Markteinführung der kontaktlosen Bezahlung mit der Karte in Reportagen heiß diskutiert, dass Langfinger ein mobiles Zahlungsterminal im Vorbeigehen an das Handy halten, um Ihnen Geld zu klauen. Deswegen haben viele modernen Geldbörsen heutzutage eine blockierende Schutzschicht um das Kartenfach verbaut.
Zudem kann das Handy bei einer längeren Entsperrung erneut nach einer Freigabe für die Zahlung fragen — iPhones bitten sogar nach einer Bestätigung über Face ID.
Fazit
Nicht nur ist das Bezahlen mit dem Handy sicherer als mit der normalen Karte, es spart auch das Herausfummeln der Karte aus der Geldbörse — und das Suchen nach der richtigen Karte entfällt dabei auch noch. Zugleich ist die Einrichtung mit der richtigen Anleitung kein Hexenwerk und in der Anwendung ist das mobile Bezahlen mit dem Handy ebenfalls kinderleicht.