Das Wichtigste zu aller erst:
So kann Ihr Handy geortet werden:
– Google, Samsung und Apple bieten eine im System integrierte Ortungsfunktion an.
– Handys können über Satelliten oder über das Mobilfunknetz geortet werden.
– Zum Orten können Sie je nach Gerät die „Find My”-Dienste von Google, Samsung oder Apple nutzen.
– Samsungs und Apples Dienste können auch genutzt werden, wenn das Handy keinen Internetzugang mehr hat.Weitere Funktionen der Hersteller wie Cloud-Speicher ergänzen die Funktion.
Sie können die anderen Funktionen aber auch selbst einrichten.
Sie können mit den Ortungsdiensten folgendes machen:
– Aus der Ferne Ihre Daten löschen,
– Ihr Handy sperren, und
– der Polizei beim Wiederfinden Ihres Handys helfen.Unter Umständen kann Ihr Handystandort von Dritten verfolgt werden, aber gegen die gängigsten Methoden können Sie vorgehen.
Ohne Zustimmung der Eigentümerin oder des Eigentümers des Handys gilt das Orten als Straftat und wird in der Regel als Stalking gewertet.
– Als Ausnahme gelten die eigenen Kinder, auch wenn es dabei Einschränkungen gibt.Eine vollständige Verschleierung des Handystandorts ist zwar möglich, aber sehr umständlich und erfordert viel technisches Know-How.
Wenn das Handy geklaut wird, sind oftmals alle Daten weg. Das ist weder schön noch günstig. Es muss ersetzt werden und wenn Sie keinen Cloud-Speicher nutzen, ist alles auf ewig verschwunden. Mit etwas Pech können Ihre Bankdaten, Passwörter und im schlimmsten Fällen sogar Ihre Identität geklaut werden.
Diesem Horrorszenario können Sie aber sehr effektiv vorbeugen. Mittlerweile bieten alle modernen Android- und iOS-Smartphones einen integrierten Datendiebstahlschutz – mit den Funktionen können Sie alle Daten vom Handy aus der Ferne löschen. Zudem können Sie sehen, wo sich Ihr Handy gerade befindet, solange es eine Internetverbindung und aktivierte Standortdaten hat.
In diesem Ratgeber stellen wir Ihnen die Dienste vor, welchen Nutzen sie haben, womit sie noch mehr Funktionalität erhalten, und zeigen Ihnen auch, was für eine Anzeige bei der Polizei nach einem Diebstahl notwendig ist und wie Sie der Polizei bei den Ermittlungen helfen können.
Wie kann mein Handy geortet werden?
Ihr Handy kann wie allgemein bekannt über Satellitensysteme wie GPS geortet werden. Doch auch über die Netzantennen kann der ungefähre Standort eines Smartphones bestimmt werden.
Außer den beiden allgemeinen Ortungsmöglichkeiten bieten Apple und Samsung andere technische Lösungen, die weder auf eine eingeschaltete Standortfreigabe noch auf Empfang angewiesen sind. Wir erläutern sie weiter unten im Unterkapitel „Samsung ‚Find My Mobile’ und das Apple ‚Wo ist’-Netzwerk”.
Das Handy mit und ohne GPS orten
Ein Handy ohne GPS zu orten, funktioniert über die sogenannte Triangulation: Anhand der Empfangsstärke zu zwei verschiedenen Antennen kann ein Bereich errechnet werden, in dem sich das Gerät ungefähr aufhält. Ein Problem dabei ist jedoch, dass das Gebiet sehr groß ist, was bei GPS nicht der Fall ist. Obwohl GPS ähnlich funktioniert und die Satelliten viel weiter entfernt sind, ist das System genauer. Das liegt daran, dass sich mehr als nur zwei Satelliten mit dem Handy verbinden.
Ortung mit GPS
Die Ortung mit GPS kann über Apps oder der systemeigenen Ortungsfunktion erfolgen. Damit eine App Ihr Handy orten kann, müssen Sie der entsprechenden App die Erlaubnis erteilen. In der Regel fragt die App über ein Pop-Up-Fenster nach, ob Sie das erlauben möchten oder nicht.
Wenn Sie einem uneingeschränkten Zugriff auf Ihre Standortdaten erlauben, können Sie davon ausgehen, dass der Herausgeber der App Ihre Daten sammelt und wahrscheinlich auch verkauft. Einschränken können Sie den Datensatz, indem Sie auswählen, dass nur bei der Nutzung der App auf die Standortdaten zugegriffen werden darf.
Mittlerweile bieten die beiden Betriebssysteme Android und iOS integrierte Ortungssysteme, die für die Nutzung in den Systemeinstellungen aktiviert werden müssen. Im Grunde können diese Methoden bei Verlust des Geräts das Handy orten und fernsteuern und alle sich darauf befindlichen Daten löschen. Besonders praktisch ist das im Falle eines Diebstahls. Hierfür muss jedoch die Standortfreigabe Ihres Smartphones aktiviert sein.
Ortung ohne GPS
Als Alternative zur Ortung mit GPS gibt es zwei Arten der Lokalisierung: über Funkmasten und über eine vom Handy-Hersteller entwickelte Technik. Während es für Privatpersonen nicht möglich ist, das eigene Handy über die Funkmasten des Anbieters zu orten, können das beispielsweise die Polizei (in manchen Fällen) oder der Anbieter mit der Einstimmung der Kundin beziehungsweise des Kunden veranlassen. Diese Methode funktioniert nur bei eingesteckter SIM-Karte oder aktivierter eSIM.
Neben dem Orten über das Mobilfunknetz gibt es noch eine weitere Möglichkeit ohne GPS oder ähnlichen Systemen um bestimmte Handys zu orten. Im nächsten Unterkapitel gehen wir auf die technischen Lösungen von Samsung und Apple ein.
Samsung „Find My Mobile” und das Apple „Wo ist”-Netzwerk
Sowohl Samsungs „Find My Mobile” als auch Apples „Wo ist”-Netzwerk funktionieren im Prinzip gleich: Wenn die Funktion aktiviert ist, sendet Ihr Samsung- oder Apple-Gerät an herstellergleiche Geräte Signale. Das Empfangsgerät der Signale schickt daraufhin den eigenen Standort an die Server des Herstellers. Aus Datenschutz- und Privatsphäregründen werden dabei alle Daten anonymisiert, verschlüsselt und die eigentliche Ortung wird unbemerkt durchgeführt.
Ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu den anderen Möglichkeiten ist die Offline-Ortung. Ihr Handy selbst muss weder Empfang noch einen aktivierten Standortdienst haben, weil andere Geräte die Ortung an den Hersteller senden. Bei Apple ist die Funktion standardmäßig aktiviert, aber Samsung-Kundinnen und -Kunden müssen sie in den Systemeinstellungen erst aktivieren. Besonders hervorzuheben ist, dass auch ein ausgeschaltetes Gerät diese Funktion nutzen kann – solange der Akku nicht vollständig leer ist.
Welche Möglichkeiten habe ich zum Orten meines Handys?
Grundlegend muss bei den Ortungsdiensten zwischen zwei Arten unterschieden werden:
Im System integrierte Ortungsmöglichkeiten
Zusätzliche Ortungsmöglichkeiten über Apps
In den jeweiligen Unterkapiteln gehen wir näher auf diese ein, nennen Ihnen die Voraussetzungen zur Nutzung und wie die Dienste aktiviert werden können.
Im System integrierte Ortungsmöglichkeiten
In den beiden gängigen Betriebssystemen sind bereits Ortungsfunktionen integriert. An erster Stelle ist die Funktion zum Wiederfinden eines verlegten Handys gedacht. Was aber für viele wichtiger sein könnte, ist die Unterstützung der Polizeiarbeit, sollte das Smartphone geklaut worden sein. Durch den genauen Standort sind die Ermittlungen viel schneller, weil eine Analyse des Tathergangs und das anschließende Verfolgen der Verdachtsperson nicht unmittelbar nach der Anzeige erfolgen muss.
In den folgenden Unterkapiteln erfahren Sie, wie Sie die systeminterne Ortung bei den jeweiligen Betriebssystemen aktivieren. Sie können eine ähnliche Funktion auch auf Ihrem Windows-Laptop aktivieren – wie das funktioniert, zeigen wir Ihnen auch.
iOS
Apples Ökosystem beinhaltet für alle neueren Apple-Produkte mindestens die hauseigene Lösung mit dem „Wo ist”-Netzwerk; GPS-fähige Geräte mit eingeschalteter Standortfreigabe können, auch ohne auf andere Geräte angewiesen zu sein, geortet werden.
Über Ihr iCloud-Konto gelangen Sie zum Netzwerk. Weil Ihre Apple-Produkte nicht ohne Ihre Einwilligung geortet werden dürfen, müssen Sie für jedes Produkt einzeln Ihre Zustimmung dafür geben. Den dazu notwendigen Schalter können Sie in der „Einstellungen”-App finden, wenn Sie dort zunächst auf Ihren Namen tippen und dann entweder auf „Wo ist” oder „iCloud” gehen. Sobald der Schalter umgelegt ist, erscheinen Ihre Geräte auch auf der iCloud-Webseite und in der „Wo ist”-App.
Android
Alle modernen Android-Smartphones haben eine Ortungsfunktion integriert. Bereitgestellt wird die Technik durch Google und auf der „Mein Gerät finden”-Webseite können Sie, nachdem Sie die Funktion aktiviert haben, den Standort Ihres Handys einsehen. Die Einstellung ist leicht auffindbar in der „Einstellungen”-App beim Menüpunkt „Sicherheit und Datenschutz”.
Um Samsungs „Find My Mobile”-Funktion nutzen zu können, muss diese ebenfalls in den Einstellungen Ihres Samsung-Smartphones aktiviert werden. Die Schaltfläche finden Sie bei den Samsung-Account-Einstellungen. Dort können Sie auch die Offline-Möglichkeit einschalten. Wenn Sie Ihr Handy lieber über den hauseigenen Service statt über Google orten möchten, finden Sie den Dienst auf der „Find My Mobile”-Webseite.
Windows
Die Windows-Computer mit Windows 10 oder höher haben auch eine integrierte Lokalisierungsfunktion. Wenn Sie in den Systemeinstellungen nach „Mein Gerät finden” suchen, kommen Sie direkt auf die richtige Seite der Einstellungen und können die Ortung einschalten. Damit der PC jedoch geortet werden kann, muss er eingeschaltet und mit dem Internet verbunden sein. Das ist auch die größte Schwachstelle, weil im ausgeschalteten Zustand die Speichermodule ausgetauscht oder über andere technische Wege bereinigt werden können.
Zusätzliche Ortungsmöglichkeiten
Drittanbieter-Apps zur Handyortung
Wenn Sie Ihr Smartphone ausgiebig nutzen, ist Ihnen bestimmt schon mal aufgefallen, dass Sie Ihren Standort an beispielsweise Ihre Freundinnen und Freunden verschicken können. Zunächst geht es kurz um multifunktionale Apps, bei denen die Standortfreigabe eine Nebenrolle spielt, wobei wir schnell zum eigentlichen Thema zurückkehren.
- Messenger-Dienst
Die wohl bekannteste und bereits angesprochene Art, ist das Teilen des Standorts über einen Messenger-Dienst. Beispielhaft gehen wir auf WhatsApp und Snapchat ein.
Mit WhatsApp können Sie einem Kontakt oder auch in Gruppen Ihren Standort verschicken. Praktischerweise geht das auch in Form einer fortlaufenden Übertragung, was WhatsApp „Live-Standort” nennt. Kontakte, denen Sie Ihren Live-Standort schicken, können auf einer Karte Ihren Standort einsehen und verfolgen. Dabei bestimmen Sie, ob Sie Ihren Standort für 15 Minuten, eine Stunde oder acht Stunden freigeben möchten.
Snapchat verfolgt in erster Linie einen anderen Ansatz und bietet an, dass gleich alle Kontakte den Standort auf einer Karte sehen können. Was allerdings die Karte besonders macht, ist, dass alle Kontakte, die das Feature aktivieren, auf einer Karte angezeigt werden. Was für die eine ein ständiges Gefühl von Beobachtung bedeuten würde, freut aber vielleicht den anderen, der wesentlich spontaner Treffen organisieren möchte. Aber: Um den Messenger nutzen zu können, muss die Funktion nicht aktiviert sein.
- Familienplaner
Praktische Familienplaner-Apps können mittlerweile mehr als nur gemeinsame Einkaufslisten, Terminplaner und Haushaltsaufteilungen verwalten. Seien es Haushaltsbücher für die Finanzen, eine Cloud für Familienfotos und Erinnerungen, oder eben auch eine integrierte Ortungsfunktion wie die Karte von Snapchat: Die Apps werden immer umfangreicher und können den Alltag von Familien, Paaren oder Wohngemeinschaften unkompliziert erleichtern.
Bei Familienplanern mit Kartenfunktion teilen alle aus der Gruppe miteinander ihre Positionen. Um dennoch ein wenig Privatsphäre zu bieten, können einzelne Mitgliederinnen oder Mitglieder beliebig lange die Funktion deaktivieren. Falls das in der App nicht abgestellt werden kann, gibt es zum Glück die Option, in den Handy-Einstellungen den Standortzugriff einzuschränken.
Der wohl größte Nachteil an einem so vollumfänglichen Premium-Familienplaner ist wahrscheinlich der Premium-Preis: Nicht selten sind die Basisfunktionen kostenlos benutzbar, aber um wirklich alle Features nutzen zu können, ist in der Regel ein Abonnement erforderlich. Das Abo kann dabei zwischen 30 und 40 Euro im Jahr kosten, damit alle aus dem Haushalt oder der Gruppe die Premium-Funktionen nutzen können. Hier lohnt sich erstmal das ausgiebige Testen der Basisfunktionen, bevor man voreilig ein Abo abschließt. So wissen Sie auch, ob Sie weitere Funktionen wirklich brauchen.
- Spezielle Apps für eine Ortung
Des Weiteren sehen einige Apps das Orten Ihren Handys als Grundlage für unterstützende Features an. In den meisten Fällen sind das auf Diebstahl spezialisierte Apps, die ein gewisses Maß an Fernsteuerung ergänzen. Zusätzlich zu den systemintegrierten Maßnahmen können diese Apps nach einer Entwendung weitere Beweise für eine Überführung der Tatperson sammeln, wodurch die Behörden schneller handeln können.
Neben der Ortungsfunktion bieten die geläufigsten Apps nämlich auch die Möglichkeit an, Screenshots und Fotos in regelmäßigen Abständen zu machen. Das erleichtert zum einen die Identifikation des Langfingers durch die Polizei, zum anderen können Sie nachverfolgen, ob die Diebe Zugriff auf Ihre Daten erhalten haben. Außerdem bieten die Apps eine vollständige Sicherung aller Smartphone-Daten auf den eigenen Servern an. Wenn Sie nach dem Vorfall alle Daten löschen lassen, ist dieses Feature zur Wiederherstellung Ihres Handys äußerst praktisch.
Diese zusätzlichen Service- und Sicherheitsleistungen sind bei namhaften Anbietern kostenpflichtig. Leider können die Dienste nicht mit einer Einmalzahlung bezahlt werden und müssen daher als Abo abgeschlossen werden.
Handy mit Smartwatch orten
Zugegebenermaßen funktioniert diese Methode nur bei verlegten Handys und wenn Ihre Smartwatch mit Ihrem Handy verbunden ist. Wenn Sie es schnell finden möchten, unterstützt Sie dabei Ihre Smartwatch. Die Marke spielt hierbei keine Rolle, wenn es eine echte Smartwatch und kein minimalistischer Fitness-Tracker ist.
Die Smartwatches der großen Handy-Hersteller wie Samsung, Google, Apple oder Xiaomi haben alle dieses Feature. Sie können den Sprachassistenten fragen, wo Ihr Handy ist, und nach einer kurzen Bearbeitungszeit dürfte Ihr Handy klingeln. Sollte das für Sie nicht funktionieren, können Sie auch im Menü der Armbanduhr das Klingeln manuell aktivieren.
Wer außer mir kann mein Handy orten?
Um die Frage ausreichend zu behandeln, muss die Frage in zwei aufgeteilt werden:
Wer kann das mit Ihrer Zustimmung?
Wer kann das ohne Ihre Zustimmung?
Mit Ihrer Zustimmung kann das Ihr Provider und über diesen auch die Strafverfolgungsbehörden. Ohne Ihre Zustimmung können das alle, die Zugriff auf Ihr Handy oder den Login zu den von Ihnen genutzten Ortungsdiensten haben.
Das Handy über den Provider orten
Ihr Anbieter kann Ihr Handy unter Umständen orten. Als Grundvoraussetzung müssen Sie der Ortung überhaupt zustimmen. Ob allerdings Ihr Anbieter die Ortung durchführt, können Sie nicht sonderlich beeinflussen; es gibt nämlich auch Anbieter, die das selbst bei einer Anfrage der Vertragsinhaberin oder -inhaber nicht machen.
Das Handy über die Polizei orten
Wo jedoch alle deutschen Provider kooperieren müssen, ist bei einer Anfrage der Polizei mit der entsprechenden Genehmigung einer Richterin oder eines Richters.
Damit die Polizei ein Handy über den Provider orten kann, muss eine Anzeige aufgenommen werden. Um eine Anzeige aufzunehmen, benötigt die Polizei einen Kaufbeleg des Smartphones, auf dem die IMEI-Nummer aufgeführt wird. Noch während der Anzeigenaufnahme können Sie der Polizei weitere Hinweise geben. Besonders hilfreich sind dabei die Ortungsdaten der „Find My”-Dienste von Google, Samsung und Apple.
Hinweis: Ein passender Kaufbeleg der Smartphones ist auch der Lieferschein des Handys, wenn Sie Ihr Handy mit Vertrag über uns erworben haben.
Ein fremdes Handy ohne Zustimmung orten: der rechtliche Rahmen
Wenn Sie als Privatperson ein fremdes Handy ohne Zustimmung der Eigentümerin oder des Eigentümers orten, machen Sie sich strafbar, weil Sie die Persönlichkeitsrechte der Person verletzen würden. Das kann als Stalking ausgelegt werden, was im StGB unter § 238 Nachstellung behandelt wird. Dabei wird Absatz 2 Nummer 4 erfüllt, weswegen es als besonders schweren Fall ausgelegt werden würde.
Ein fremdes Smartphone heimlich zu orten ist also möglich und strafbar. Aus ethischen Gründen gehen wir nicht darauf ein, welche Programme genau dafür genutzt werden können. Damit Sie aber besser geschützt sind und überprüfen können, ob Sie mittels eines Programms ausspioniert werden, möchten wir Ihnen mitteilen, wie das funktionieren kann:
Zuallererst muss ein Programm auf dem Handy installiert werden, wofür sich eine App eignet, die für eine Diebstahlsicherung genutzt werden kann.
Solch eine App lässt sich leicht im System verstecken, sodass sie nur in der App-Liste bei den Einstellungen auftaucht.
Wenn Sie also sicher gehen wollen, dass Sie nicht über eine App heimlich geortet werden, können Sie in der App-Liste nach unbekannten Programmen suchen. Sobald Sie auf eine App treffen, die Sie noch nie gesehen haben, empfehlen wir erst eine Internetrecherche, was die App kann, bevor sie deinstalliert wird. Dadurch wissen Sie, ob es eine für das System wichtige Anwendung ist oder nicht.
Als weitere Möglichkeit könnte sich auch jemand Zugriff verschaffen:
zu Ihrem Google-Konto, falls Sie ein Android-Gerät besitzen.
zu Ihrem iCloud-Konto, falls Sie ein iPhone nutzen.
Dafür müssten Sie oder die andere Person die Ortung in Ihrem Handy aktiviert haben. Als Gegenmaßnahme könnten Sie beispielsweise Ihr Google- beziehungsweise iCloud-Kontopasswort ändern.
Darf ich meine Kinder ohne deren Zustimmung orten?
Die eigenen Kinder dürfen zwar über den Standort verfolgt werden, aber dabei sollte man folgendes beachten: Je älter die Kinder sind, desto wahrscheinlicher legt die Richterin oder der Richter im Falle eines Rechtsstreits das Urteil zugunsten der Persönlichkeitsrechte der Kinder aus.
Sollte die Möglichkeit zur Ortung dennoch bestehen, kann ein klärendes Gespräch zu einer freiwilligen Zustimmung des Kindes führen. Wenn der (gelegentlichen) Ortung zugestimmt wird, sollten Eltern und Kinder wissen, dass das Kind sein Einverständnis jederzeit zurückziehen kann. Das Zurückziehen sollte respektiert werden, ansonsten machen sich die Eltern in der Regel strafbar.
Warum sollte ich die Ortung aktivieren?
Der größte Vorteil der Funktion ist eindeutig die Handlungsmöglichkeiten beim Verlust oder Diebstahl zu erhalten, die besonders wichtig zum Schutz der persönlichen Daten auf Ihrem Smartphone sind. Wenn Sie Ihr Handy zum Bezahlen oder Online-Banking nutzen, können diese hochsensiblen Daten gelöscht werden, noch bevor sie entwendet und missbraucht werden können. Gelöscht werden können auch Fotos und Videos, die Sie nicht in fremde Hände geben wollen. Zudem erhöhen die Ortungsmöglichkeiten die Erfolgsaussichten bei der Strafverfolgung durch die Polizei und einem anschließenden Wiedererhalten Ihres Smartphones.
Wie kann ich nach dem Verlust mein Handy sperren oder die Daten darauf löschen?
Sowohl Android- als auch Apple-Smartphones können aus der Ferne gesperrt werden und Sie können die darauf enthaltenen Daten sicher löschen. Sollte das Handy bereits ausgeschaltet worden sein, wird der Löschungsprozess sofort eingeleitet, sobald das Gerät wieder erreichbar ist.
Android
Über die Google-Webseite lässt sich Ihr Gerät sperren und Sie können dort auch eine Löschung aller Daten beauftragen. Zwar läuft man Gefahr, dass auch Fotos und Videos endgültig verloren gehen. Das ist aber leicht vorzubeugen durch regelmäßige Back-Ups in einer Cloud oder auf einem physischen Datenträger wie zum Beispiel einen USB-Stick.
iOS
Apple bietet im iCloud-Konto die Möglichkeit an, die Daten aus der Ferne löschen zu lassen. Auch hier gilt die Gefahr eines Datenverlusts, wenn Ihre Medien nicht gesichert wurden. Die Sicherung lässt sich über das iCloud-Konto leicht einrichten, sodass Sie Ihre Daten nicht für immer verlieren.
Was ist, wenn mein Handy nicht geortet werden kann?
Wenn Ihr Handy nicht geortet werden kann, können Sie trotzdem einen Löschungsprozess einleiten. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Smartphone geklaut wurde, sollte das aus Sicherheitsgründen gemacht werden. Anschließend sollten Sie alle für eine Anzeige benötigten Informationen sammeln und daraufhin bei der Polizei diese auch bereitstellen. Danach machen die Behörden den Rest und Ihnen bleibt die Hoffnung, dass Ihr Gerät Ihnen zurückgegeben werden kann.
Warum sollte ich die Ortung deaktiviert lassen?
Der wohl hervorstechendste Grund, die Ortungsfunktion nicht zu nutzen, ist eine Speicherung Ihrer Daten entgegenzuwirken. Wollen Sie keine Speicherung, ist ein aktivierter Ortungsdienst genau der falsche Weg. Allerdings lauert hier ein Rattenschwanz: Wenn Ihr Handy geklaut wird, sollten trotzdem keine sensiblen Daten geklaut werden können. Eine derartige Sicherung einzurichten ist durchaus möglich, aber eine eigene Sicherung ist nicht so effektiv wie die Maßnahmen, die Google, Samsung oder Apple anbieten.
Wie mache ich also mein Handy sicherer?
Der erste, wichtige Schritt zu einem sichereren Handy ist das Einrichten der Entsperrfunktionen. Hierbei auf biometrische Methoden, also Fingerabdruck oder Gesichtserkennung, zu setzen, kann eine Möglichkeit sein. Aber: Ein Entsperren mit diesen Methoden eröffnet neue Schwachstellen, die ausgenutzt werden können, wenn die Diebin oder der Dieb Ihre biometrischen Daten bereits besitzt.
Ein langes und starkes Passwort ist deshalb viel sicherer. Um ein sicheres Passwort zu erstellen, ist ein Passwortgenerator sehr hilfreich, was aber die Merkbarkeit sehr stark einschränkt. Außerdem sollte ein Passwort mindestens 12 Zeichen lang und aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen, sowie Sonderzeichen zusammengesetzt sein.
Wie finde ich ein leicht zu merkendes Passwort?
Wir schlagen vor, dass Sie sich einen langen Satz ausdenken, den Sie niemals sagen würden, aber auch nie vergessen werden. Unser Beispiel hierfür wäre folgender Satz, von dem wir uns aber distanzieren möchten:
Ich liebe Ananas auf Pizza und schäme mich überhaupt nicht dafür!
Zwar könnte man den Satz so ohne die Leerzeichen verwenden, aber ihn einzutippen wäre unfassbar lang. Deswegen ist es ratsam sich ein Muster auszudenken, nach dem der Satz abgekürzt wird. Im Falle unseres Satzes könnte man immer den ersten Buchstaben nehmen. Daraus ergibt sich dann folgende Buchstabenreihenfolge:
Dann könnte man das „und” aus dem Satz mit einem „&”-Symbol ersetzen, das Ausrufezeichen ergänzen, und zuletzt Zahlen einbauen. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, wie beispielsweise das Ersetzen des „l” für „liebe” mit „<3” oder das „A” mit einer „4”, weil eine vier mit etwas Fantasie wie ein „A” aussieht.
Zu guter Letzt hätte man dann folgendes Passwort: „I<34aP&smünd!”
Das ist ein 13-Zeichen-langes Passwort, welches ein Mindestmaß an Sicherheitsanforderungen erfüllt.
Wie sichere ich meine Daten ohne eine Cloud?
Die Frage haben wir zuvor bereits mit der Möglichkeit eines USB-Sticks beantwortet, möchten aber ein weiteres Beispiel nennen: einen sogenannten NAS-Server. Heruntergebrochen ist ein NAS-Server ein Minicomputer mit austauschbaren Festplatten, der an Ihren WLAN-Router angeschlossen werden kann. Das mag vielleicht kompliziert klingen, aber mittlerweile findet man im Internet einfach zu bedienende Modelle, die sogar als eigene Cloud benutzt werden können. So bleiben Ihre Daten in Ihrem Besitz und kein Unternehmen kann sie einsehen. Der größte Nachteil ist dabei der Einstiegspreis: Für rund 400 € bekommt man den Server und zwei Festplatten mit insgesamt jeweils zwei Terabyte Speicherplatz. Das ermöglicht es Ihnen, immer ein Back-Up vom Back-Up zu haben, wenn Sie zwei Terabyte absichern möchten.
Kann ich eine Handyortung verhindern?
Eine Handyortung kann grundsätzlich verhindert werden. Wie aufwändig Sie sich dafür vorbereiten müssen, ist von der Art der Ortung, die Sie verhindern möchten, abhängig. Während eine rein GPS-basierte Ortung leicht mit dem Deaktivieren der Standortfreigabe in den Systemeinstellungen unmöglich gemacht wird; aber die Angelegenheit wird äußerst komplex, wenn der eigene Standort immer unzugänglich sein soll. Denn hier müsste man nicht nur das Handy daran hindern, einen Funkmasten anzupeilen: Auch der eigene DSL-Anschluss gibt Auskunft über den Aufenthaltsort!
Aus diesem Grund muss gesagt werden, dass das weder einfach noch bequem sein wird. Weil die genauen Schritte den Rahmen dieses Ratgebers deutlich sprengen würden, werden die ersten Schritte lediglich angerissen. Zusätzlich erheben wir keinen Anspruch auf die Vollständigkeit und absoluten Richtigkeit des Listeninhalts; die Liste soll beispielhaft aufzeigen, wie aufwändig der Prozess und umständlich das Leben werden.
Was es zu beachten gilt:
Solange eine SIM-Karte im Handy eingesteckt ist, kann das Handy geortet werden.
Daraus folgt, dass zu keinem Zeitpunkt eine SIM-Karte eingesteckt sein darf.
Das schließt auch das Nutzen von SMS-Diensten aus, wodurch eine Zwei-Faktor-Authentifizierung über SMS wegfällt. Hierfür gibt es bei vielen Webseiten und Apps Alternativen wie beispielsweise eine Authentifikations-App.
Anrufe über die herkömmlichen Wege werden unmöglich, weswegen Messenger-Dienste Anrufe und Nachrichten übernehmen müssen.
Bekanntermaßen funktionieren Messenger-Dienste nur über das Internet, was ohne SIM-Karte im Handy nur über WLAN möglich ist.
Hier lauert der nächste Eisberg: Denn wie bereits erwähnt, gibt der DSL-Anschluss den Standort über die IP-Adresse preis. Weil Sie sowohl öffentliche WLAN-Zugänge als auch den eigenen nutzen können, müssen die nächsten Vorkehrungen getroffen werden, damit der Standort unbekannt bleibt.
Als Gegenmaßnahme muss ein vertrauenswürdiger VPN eingerichtet werden.
Als sehr verkürzte Erklärung: Ein VPN ist im Grunde eine Verbindung zu weltweit verteilten Server eines Unternehmens, was zum Beispiel mittels eines Programms die ausgehenden Internetanfragen abfängt, verschlüsselt an einen eigenen Server sendet, der die Anfragen an Ihrer Stelle stellt und Ihnen die Antwort weiterleitet. Dadurch sehen Internetseiten und Apps nicht Ihre IP-Adresse, sondern nur die des VPN-Servers. An dieser Stelle muss gesagt werden, dass ein VPN keine Anonymität im Sinne der Identifikation bietet, sondern fast nur den Standort vor anderen Internetservern verschleiert. Technische Faktoren können auch Einfluss auf die Funktionalität von Apps haben; beispielsweise Banking-Apps könnten dann nicht mehr funktionieren, weil die Bank die IP-Adresse des VPN-Servers blockieren könnte.Und was ist, wenn der VPN-Dienst mal ausfällt? Dann müsste der Datenfluss direkt am Router bei der Nutzung im Heimnetzwerk oder im Falle eines öffentlichen WLANs am Smartphone gestoppt werden. Das Einrichten einer sogenannten Kill-Switch ist dafür unerlässlich.
Wie Sie sehen, ist die ganze Thematik kompliziert umzusetzen und viele Sicherheitsvorkehrungen müssten vorgenommen werden. Ganze Unternehmen spezialisieren sich allein auf die Auswahl und das Einrichten dieser Dienste und Vorkehrungen.
Fazit
Ein aktivierter Ortungsdienst wie die „Find My”-Dienste der Smartphone-Hersteller sind eine gute Möglichkeit, Ihr Handy wiederzufinden. Herausragend geeignet sind die Dienste bei Diebstählen, weil sie es Ihnen ermöglichen, Ihre sensiblen Daten sicher von zu Hause aus zu löschen. Das kann verhindern, dass beispielsweise Bankdaten in die falschen Hände geraten und auch Ihre Identität kann durch die Löschungsmöglichkeit geschützt werden.
Einen Komplettschutz bieten die Dienste zwar nicht, aber helfen bei der Strafverfolgung im hohen Maße der Polizei. Dadurch brauchen Sie die Hoffnung, Ihr Handy jemals wieder zu Gesicht zu bekommen, nicht aufzugeben. Ansonsten bliebe der Polizei wenig Anderes übrig, als mittels Mobilfunkanbieters Ihr Handy zu orten, was allerdings sehr ungenau ist. Um die Behörden noch besser zu unterstützen gibt es Services und deren dazugehörigen Apps, die Bilder, Videos und Screenshots machen lassen können, wenn Sie Ihr Handy dort als gestohlen melden.
Jedoch können diese Apps auch insgeheim von anderen auf Ihrem Handy installiert werden; sie tauchen aber in der App-Liste in den Einstellungen auf und können von dort aus deinstalliert werden. Um einer Handyortung völlig entkommen zu können, sind äußerst komplexe Sicherheitsmaßnahmen notwendig, wodurch sämtliche Bequemlichkeiten aufgegeben werden müssen.
Den Ortungsdienst deaktiviert zu lassen bedeutet, dass Sie Ihr Handy nicht aus der Ferne ansteuern können, um Ihre persönlichen und sensiblen Daten zu löschen. Daher empfehlen wir ein starkes Passwort zum Entsperren des Geräts und raten von der Nutzung biometrischen Entsperrmethoden ab, da diese eventuell umgangen werden können. Um die persönlichen Daten dennoch zu sichern, sind physische Datenträger ein bewährtes Back-Up-Werkzeug.