"Wir haben das größte und leistungsfähigste Netz in Deutschland. Und es läuft stabil", sagt der Telefónica-Chef auf die Frage, ob es ihn ärgert, wenn man in Bezug auf das schnellste Netz nur Telekom und Vodafone nenne. Der Netzbetreiber bediene die Hälfte aller Konsumenten in Deutschland und habe damit erst einmal eine Vollversorger-Aufgabe, bei der es darum geht, ein sehr gutes Kundenerlebnis zu bieten, sagt Haas. „Wir haben mit den meisten Antennen und den meisten Frequenzen alle Zutaten, auf dieser Grundlage das schönste Netz zu bauen.“
Bis zum Ende des Jahres will Telefónica sein Netz weitgehend konsolidiert haben. Dabei liege man voll im Plan und müsse nur noch etwas aufräumen, so Haas. „Insbesondere die Netzintegration ist aufwendig, weil wir jede der 25.000 Antennenstandorte technisch modernisieren müssen und rund 14.000 überzählige Stationen aus dem Netz nehmen.“
Kunden sind mit ihrer Surfgeschwindigkeit zufrieden
Vor kurzem hat die Telekom StreamOn vorgestellt. Mit dieser teils kostenlosen Option wird das inkludierte Datenvolumen bei Nutzung einiger Musik- und Videostreaming-Dienste nicht belastet. Auf die Frage, ob O2 hier nachlegen müsse, entgegnet Haas, dass Telefónica mit O2 Free den ersten Schritt in diese Richtung gemacht hat. Bei dieser Option drosselt der Netzbetreiber nach Verbrauch des Datenvolumens die Geschwindigkeit nicht unter 1 MBit/s. „Damit kann der Kunde alle Dienste nutzen, ohne je abgeschaltet zu werden“, sagt Haas. „Die Telekom verfolgt einen anderen Weg.“ Zudem sind nach Aussage des Telefónica-Managers 80 Prozent der O2-Kunden in Deutschland zufrieden mit ihrer Surfgeschwindigkeit.
Haas gibt zu, dass es an der Hotline hier und da noch klemmt. Nach den massiven Warteschleifen-Problemen im Mobilfunk im vergangenen Jahr gehe es jetzt jedoch nur noch um die DSL-Hotline. Mittlerweile hängen Mobilfunk-Nutzer zum Großteil nur noch wenige Minuten in der Warteschleife. Den DSL-Service wolle man bis Mitte des Jahres auf den gleichen Stand bringen.
eSIM – Wer die beste Lösung hat, gewinnt
„Die Marktdurchdringung mit Smartphones war bei uns langsamer, was sicherlich auch mit an damaligen Datentarifen lag“, erwidert Haas auf die Frage, warum die Datennutzung in anderen Ländern deutlich höher sei als in Deutschland. Andererseits habe es aber auch an Inhalten wie Streaming-Angeboten gefehlt. „Aber wir holen auf“, sagt der O2-Manager. „Als Nächstes müssen wir uns auf das Internet der Dinge vorbereiten.“ Und dieses wird laut Haas neben viel mehr Daten auch eine Explosion bei der Zahl der Endgeräte mit sich bringen. Vernetzte Uhren, Autos und Brillen: Die eSIM wird in all diesen Geräten fest verbaut sein, Kunden werden keine SIM-Karte mehr einlegen müssen. „Wir müssen dann dafür sorgen, dass sich die Dienste einfach und schnell aktivieren und verwalten lassen“, erklärt Haas. „Wer hier die beste Lösung bietet, wird das Rennen gewinnen.“
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