Das Smartphone ist längst kein Trend mehr. Im Laufe der vergangenen Jahre hat es sich zu einem wesentlichen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Das zeigt die Trendstudie „Consumer Technology 2017“, die der Digitalverband Bitkom und das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte vorgestellt haben. Demnach stehen mittlerweile rund 1,4 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes in Zusammenhang mit dem Smartphone. Und selbst der Vergleich mit den großen Kernbranchen muss nicht mehr gescheut werden: Smartphone-generierte Umsätze machen heute nicht weniger als ein Fünftel der Erlöse des deutschen Maschinenbaus aus. „Das Smartphone hat sich zu einem Universalgerät entwickelt und stößt auch in anderen Branchen entscheidende Entwicklungen an“, sagt Timm Lutter, Bitkom-Experte für Consumer Electronics & Digital Media.
Inzwischen haben Smartphone-Hersteller ihre Produktpalette den veränderten Anforderungen und Möglichkeiten angepasst. So ist Connectivity zum Standardfeature zahlreicher Gerätekategorien geworden. Beispiel hierfür sind all jene Geräte, die sich mittlerweile mit dem Smartphone verbinden und steuern lassen. Dazu gehören etwa smarte TV- oder Musikanlagen, Autos oder Virtual-Reality-Brillen.
Vom Nischenprodukt zum unverzichtbaren Begleiter
Der deutsche Smartphone-Markt erzielt im laufenden Jahr mit einem Volumen von 9,77 Milliarden Euro voraussichtlich einen höheren Umsatz als die gesamte klassische Unterhaltungselektronik. „Innerhalb nur eines Jahrzehnts ist das Smartphone von einem Nischenprodukt für Geschäftsleute und Technik-Nerds zu einem unverzichtbaren Begleiter für die breite Masse geworden“, sagt Klaus Böhm, Director und Leiter Media bei Deloitte. „So schnell hat bislang keine andere Technologie den Alltag so vieler Menschen verändert.“
Fast jeder hat ein Smartphone
Die Verkaufserfolge des Smartphones spiegeln sich dabei in den Nutzerzahlen wider. Seit 2013 hat sich der Nutzeranteil nahezu verdoppelt. Acht von zehn Deutschen ab 14 Jahren (81 Prozent) nutzen ein Smartphone. Das entspricht etwa 56 Millionen Personen. Vor einem Jahr waren es noch 76 Prozent, 2012 sogar nur 36 Prozent. Praktisch jeder, der unter 50 Jahre alt ist, nutzt damit heute ein Smartphone.
Leben ohne Smartphone für die meisten unvorstellbar
Es überrascht daher nicht, dass acht von zehn Smartphone-Nutzern erklären: Smartphones sind für mich eine große Erleichterung im Alltag. Und sieben von zehn (71 Prozent) geben an, sich ein Leben ohne Smartphone gar nicht mehr vorstellen zu können. „In der kommenden Dekade wird das Smartphone seine Stellung als das dominierende Personal Device untermauern“, sagt Böhm.
VR, AR und Co.: Die Entwicklung des Smartphones geht weiter
Das Smartphone ist auch Wegbereiter für neue Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und digitale Sprachassistenten. Durch seine große Verbreitung gelangen diese Technologien in den Alltag der Nutzer: ob VR durch Smartphone-basierte Brillen, AR durch Pokémon Go oder die Sprachsteuerung in Form von stationären digitalen Sprachassistenten. Mittlerweile besitzen sechs Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren eine eigene VR-Brille. Überdies können sich 34 Prozent vorstellen, VR zu nutzen. Mit dem neuen Mobilfunkstandard 5G, der Bandbreiten im Gigabitbereich verspricht, wird diese Entwicklung sich beschleunigen. „Das Smartphone wird seine wichtige Rolle innerhalb der Wertschöpfung im Internet weiter ausbauen“, sagt Lutter. „Man darf gespannt sein, was sich die Hersteller in den kommenden Jahren noch alles einfallen lassen. Klar ist: Die Entwicklung des Smartphone ist noch lange nicht zu Ende.“