In der Bahn, auf Reisen, im Wartezimmer oder beim Spaziergang – das Smartphone ist unser ständiger Begleiter. Kein Wunder, denn es ist ein echter Alleskönner, der uns zugleich unterhält und informiert.
Doch so viel uns das Smartphone in unser aller Leben unterstützt, zieht es unterwegs eine ganze Menge Daten aus dem mobilen Netz. Hierbei schwankt der Datenverbrauch von Nutzer zu Nutzer.
Umso wichtiger ist es also, sich vor Abschluss eines neuen Mobilfunktarifs über die monatlich benötigte Menge der Daten im Klaren zu sein.
Zunächst das Wichtigste für Sie zusammengefasst:
- Die benötige Menge des mobilen Datenvolumens steigt immer weiter an und wird auch in den kommenden Jahren zunehmen – auch weil die Inhalte immer datenintensiver werden.
- Während eine Suchanfrage bei Google 0,2 MB kostet, verbraucht ein Film in HD-Qualität bis zu 16 MB die Minute und ein Song bei Spotify rund 2 MB.
- Um einen Tarif mit ausreichend Datenvolumen zu finden, sollten Sie Surfverhalten kennen. Sind Sie Wenig-, Durchschnitts-, Viel- oder Dauersurfer?
- Sollte das Datenvolumen doch mal vorzeitig aufgebracht sein, erfolgt in der Regelung die Drosselung auf 32 bzw. 16 KBit/s. So macht das Surfen keinen Spaß!
- Wenn Ihr alter Vertrag noch eine gewisse Zeit läuft, können Sie mit unseren Tipps eine Menge Datenvolumen sparen.
- Alternativ können Sie bei jedem Anbieter Datenvolumen nachbuchen - allerdings gegen einen meist teuren Aufpreis!
Warum brauchen wir immer mehr Datenvolumen?
Bild & Video: Videos im Jahre 2020 verfügen über eine deutlich höhere Qualität als Videos vor 15 Jahren. Auch Bilder sind mit wesentlich mehr Pixel und Details ausgestattet, was sich erheblich auf den Datenverbrauch auswirkt.
Soziale Medien: Sie sind fester Bestandteil unseres Lebens geworden und sowohl das Posten von Bildern, Texten und Videos, als auch das einfache Durchscrollen des Feeds, verbraucht großzügig Daten.
Musik: Früher mussten wir die Musik, die wir unterwegs hören wollten, vorab herunterladen. Heute möchten wir auf den kompletten Song-Katalog zugreifen und die Lieder in bester Qualität hören.
Wie viel Datenvolumen verbrauchen Spotify, Netflix, WhatsApp & Co?
Wie viel Volumen Sie am Ende des Tages in etwa benötigen, hängt also maßgeblich davon ab, auf welche Inhalte Sie tagtäglich und von unterwegs zugreifen. Um ein genaueres Bild davon zu erhalten, haben wir einen Überblick über den Verbrauch gängiger Anwendungen für Sie erstellt:
Art der Nutzung | Datenverbrauch in Megabyte |
---|---|
Nachricht bei WhatsApp | 0,01 MB pro 200 Zeichen |
E-Mails checken | 0,05 MB pro Mail |
Google-Suchanfrage | 0,2 MB pro Anfrage |
Webseite laden | 0,3 MB pro Seite |
Musik streamen bei Spotify | Etwa 2 MB pro Song |
Video schauen (YouTube, Facebook, Instagram etc.) | 2-8 MB pro Minute |
Film / Serie in HD schauen | 4-16 MB pro Minute |
Wie viel Datenvolumen brauchen Sie wirklich?
Auf der Suche nach einem passenden Mobilfunktarif werben die Anbieter mit unterschiedlichen Tarifen, die sich in der Regel in 2 Punkten unterscheiden: dem monatlich verfügbaren Datenvolumen sowie dem dafür anfallenden Preis.
Wer dazu neigt das Handy nur selten aus der Hand zu legen, weil er viel surft, chattet oder Videos schaut, der benötigt mehr mobile Daten, als jemand, der ausschließlich telefoniert.

Der Durchschnitts-Surfer benötigt sein Smartphone schon öfter. Beispielsweise beim regelmäßigen Durchscrollen der Social-Media-Kanäle oder auf der Suche nach alltäglichen Informationen im Internet – das alles aber in Maßen und nicht länger als eine Stunde am Tag!
Der Viel-Surfer verbringt mehr als eine Stunde bei Snapchat, Twitter, Instagram oder Facebook. E-Mails beantwortet er von überall, genauso wie er Google-Anfragen von unterwegs stellt. Auch das Shoppen, versenden von Bildern und Videos sowie das Musikhören auf dem Weg zur Arbeit gehört zu seinem Alltag.
Zum Alltag des Dauer-Surfers gehören Netflix, YouTube und andere Videoportale. Er streamt Podcasts und Musik und ist sehr aktiv auf sämtlichen Social-Media-Kanälen. Und weil sein privates WLAN viel zu langsam ist, nutzt er das mobile Datenvolumen sogar zu Hause. Tarife mit unbegrenztem Datenvolumen empfehlen wir ausschließlich Dauer-Surfern!
Prepaid als flexible Alternative?
Sollten Sie sich für die Prepaid-Variante entscheiden, profitieren Sie zum einen von der optimalen Kostenkontrolle, indem Sie Ihr Guthaben selbst aufladen. Zum anderen können Sie jederzeit auf einen anderen Tarif wechseln, wenn das gebuchte Volumen einmal nicht ausreicht.
Wenn Sie sich jedoch mit Ihrem individuellen Datenverbrauch beschäftigen und sich darüber im Klaren sind, wie viel Datenvolumen Sie in den nächsten 2 Jahren pro Monat benötigen, dann lohnt sich aus Kostensicht der klassische Vertrag.
Und wenn das Datenvolumen doch mal leer ist?
Waren dies in der Vergangenheit 56 oder 64 KBit/s, drosseln viele Anbieter mittlerweile wesentlich stärker. So surfen Sie bei Vodafone, Telekom, congstar sowie o2 nach der Drosselung nur noch mit 32 KBit/s im Down- sowie Upload.
Bei den zahlreichen Marken der Drillisch GmbH, zu denen unter anderem winSIM, simply oder sim.de gehören, wird die Geschwindigkeit sogar auf 16 KBit/s gedrosselt.

- Um zu sehen wie viel Volumen Sie bisher im Monat verbraucht haben, schauen Sie einfach in den Einstellungen Ihres Smartphones nach. Im Unterpunkt „Nutzung mobiler Daten“ wird Ihnen das verbrauchte Datenvolumen angezeigt. Darüber hinaus sehen Sie, wie sich der Datenverbrauch auf die einzelnen Apps verteilt.
Was bedeutet die Drosselung des mobilen Internets in der Praxis?
Zwei Beispiele:
- Bei einer mobilen Website (rund 300 Kilobyte groß) beträgt die Übertragungsdauer mit einer Geschwindigkeit von 16 KBit/s rund 2:30 Minuten. Bei einer Drosselung auf 64 kBit/s wären es 38 Sekunden. Verglichen mit einer Abrufzeit von 2 Sekunden bei 1 MBit/s ist das immer noch ein Vielfaches mehr.
- Während Sie 50 Megabyte, also circa 3 Minuten eines HD-Films auf Netflix, mit einer Geschwindigkeit von 64 kBit/s herunterladen, vergehen etwas mehr als 100 Minuten. Mit 16 KBit/s würden Sie nahezu 7 Stunden warten müssen.
Wie können Sie Ihr Datenvolumen wieder aufladen?
Beispielsweise lässt sich das Datenvolumen in den Allnet-Flats von 1&1, der Telekom, congstar sowie BILDconnect per SMS aufstocken.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Aufladen des Volumens über einen individuellen Link des jeweiligen Anbieters. Auf dieses Prinzip setzen unter anderem Vodafone und auch die Telekom.
Einige Drittanbieter, wie klarmobil.de oder freenet Mobile, erlauben Ihren Kunden die Aufstockung des Datenvolumens über deren Webseite.
Falls Ihr Mobilfunkvertrag diese sogenannte Datenautomatik enthält, läuft sie automatisch ab Vertragsbeginn; Sie können aber Ihren Anbieter kontaktieren und sie deaktivieren lassen.
Wie können Sie Datenvolumen sparen?

Wir helfen Ihnen dabei die Zeit zu überbrücken und haben mehrere Tipps für Sie aufgelistet, mit denen Sie ordentlich Datenvolumen sparen:
Simpel aber effektiv: Prüfen Sie ob Ihr Smartphone einen globalen Datensparmodus hat und aktivieren Sie diesen. Er befindet sich auf den meisten Handys in den "Einstellungen" unter "Netzwerk & Internet" oder ähnlich.
Rufen Sie in den Einstellungen Ihres Smartphones den Bereich mobile Datennutzung auf und prüfen Sie welche Apps besonders viel Datenvolumen verbrauchen. Überlegen Sie, ob Sie diese Apps vorrangig im WLAN nutzen können.
Vermeiden Sie die automatischen App- und Systemaktualisierung im mobilen Netz. Legen Sie in den Einstellungen fest, Updates nur im WLAN durchzuführen.
Deaktivieren Sie das automatische Laden von Videos auf sämtlichen Social-Media-Kanälen.
Laden Sie Ihre Lieblingslieder- und Videos vorab im WLAN herunter, sodass Streamingdienste unterwegs im Offline-Modus funktionieren. Das gilt auch für Karten in Google Maps.
Nicht selten verfügen auch Apps und Browser über einen speziellen Datensparmodus. Nutzen Sie diesen.
Greifen Sie auf Adblocker zurück. So können Sie dem unnötigen Datenverbrauch durch unerwünschte Werbung vorbeugen.
Also: Ihren Surf-Typ kennen lohnt sich
Umso wichtiger ist es, dass Sie sich darüber klar werden, welcher Surf-Typ Sie sind und wie viel Datenvolumen Sie pro Monat in Ihrem Tarif benötigen. Dabei gilt die goldene Regel: lieber zu viel als zu wenig.
Denn wenn das monatliche Datenvolumen einmal aufgebraucht ist, bleiben Ihnen lediglich zwei unbefriedigende Alternativen:
- Zusätzliches Datenvolumen hinzubuchen – gegen einen häufig teuren Aufpreis.
- Bis Ende des Monats mit gedrosselter Geschwindigkeit "surfen" – beziehungsweise realistischerweise nur noch telefonieren.
Weitere Fragen rund um Ihren Vertragswechsel klärt unser Ratgeber: Handyvertrag wechseln? Das sollten Sie beachten!
