Schließlich möchte man den Freunden dann doch zeigen, wie kristallklar das Meer oder wie schön die Altstadt Ihres Urlaubsortes ist. Darüber hinaus benötigen wir das Smartphone auch während der Ferien, um uns über Freizeitangebote, Restaurants, Hotels, Busfahrpläne und vieles Weitere zu informieren.
Umso schöner ist es, dass die Roaming-Gebühren innerhalb der EU durch das „Roam like at home“ -Gesetz aus dem Jahr 2017 wegfallen. Das bedeutet, dass Sie Ihren Tarif – ganz egal ob Prepaid oder Postpaid – innerhalb der EU genauso nutzen können, wie Sie es in Deutschland machen.
Im Gegensatz dazu gibt es keine einheitlichen Regeln für das Internationale-Roaming, sodass die Handynutzung während des Urlaubs in einem Nicht-EU-Land zur teuren Angelegenheit werden kann.
Doch auch beim Verreisen innerhalb Europas gibt es einige Punkte, auf die Sie achtgeben sollten. Speziell das Surfen und Telefonieren auf hoher See und in der Luft kann große Kosten verursachen.
Bei uns erfahren Sie alles rund um das Thema „Roaming“. Dabei zeigen wir Ihnen auch, wie Sie das Smartphone auch während des Urlaubs unbekümmert und im vollen Umfang nutzen können, ohne dass immense Kosten entstehen.
Das Wichtigste in Kürze zusammengefasst:
Roaming in der EU: Grundsätzlich können Sie mit Ihrem Mobilfunktarif auch innerhalb der 27 EU-Mitgliedsstaaten und weiteren Staaten (Großbritannien, Island, Norwegen, Lichtenstein) zu Inlandspreisen Surfen und Telefonieren.
Auch wenn Sie im Besitz einer Prepaidkarte sind oder einen Tarif mit unbegrenztem Datenvolumen abgeschlossen haben, gelten die Inlandstarife, wenn auch unter anderen Bedingungen.
Roaming außerhalb der EU: Die meisten Anbieter bieten Roaming-Pakete für Reisen außerhalb der EU an. Dabei teilen die Anbieter die Reiseziele in unterschiedliche Preiskategorien ein, wodurch Sie die volle Kostenkontrolle behalten.
In einigen Ländern kann es dazu kommen, dass das Roamen über Ihren Mobilfunkanbieter nicht möglich ist. In diesen Fällen sollten Sie sich frühzeitig Gedanken über eine Alternative machen – beispielsweise eine lokale Prepaid-Karte.
Sowohl innerhalb wie auch außerhalb der EU telefonieren und surfen Sie während der Zeit im Flugzeug und auf See nicht im klassischen Mobilfunknetz. Weil die Kostenbremse von 59,90 € hier nicht gültig ist, kann eine Kreuzfahrt oder ein Flug ein teures Nachspiel haben.
Was ist Roaming?
Im zweiten Fall, dem internationalem Roaming, werden Einzelheiten der Telekommunikationsdienstleistung in Form von SMS, Datenvolumen und Telefonminuten von einem ausländischen Netzbetreiber erbracht. Diese Leistungen werden Ihnen über den Heimanbieter als sogenannte Roaming-Preise in Rechnung gestellt.
Oder einfach ausgedrückt: Immer dann, wenn Ihr Handy mit einem ausländischen Mobilfunknetz verbunden ist, wird von Roaming gesprochen – egal, ob Sie den Hörer selbst in die Hand nehmen oder angerufen werden, eine SMS schreiben oder im World Wide Web surfen.
Wie funktioniert das Roaming in Europa?

Der Grund: Das europäische „Roam like at home“ -Gesetz aus dem Jahr 2017, welches Roaming zu Inlandspreisen ermöglicht. Dadurch werden Ihnen sämtliche Anrufe, Textnachrichten und Datenübertragungen zu den Preisen in Rechnung gestellt, die Sie ohnehin bei Ihrem Mobilfunkanbieter zahlen.
Selbiges gilt für Telekommunikationsdienstleistungen, die Sie während einer Reise innerhalb der EU erhalten. Auch hier entstehen keine zusätzlichen Kosten. Hier gilt:
Sollten Sie eine Allnet-Flat haben, können Sie diese im vollen Umfang im europäischen Ausland nutzen, ohne dass zusätzliche Kosten entstehen. Dabei ist es egal, ob Sie nach Deutschland oder einen andern EU-Staat telefonieren, simsen oder surfen.
Auch wenn Sie sich im Urlaub in Griechenland befinden und einen Anruf oder eine SMS aus Spanien empfangen, zahlen Sie keinen Zusatzgebühren.
Wenn Sie jetzt jedoch davon ausgehen, dass Sie einen günstigeren Tarif mit viel Datenvolumen im EU-Ausland abschließen und diesen in Deutschland nutzen können, müssen wir Sie leider enttäuschen.
So behalten die Mobilfunkanbieter das Recht, Ihr Mobilfunkverhalten über einen Zeitraum von bis zu vier Monaten zu beobachten. Sollten Sie Ihren Mobilfunktarif also ausschließlich im EU-Ausland nutzen, kann Ihr Anbieter – nachdem er Sie zunächst per SMS vorwarnte – Roaming-Aufschläge erheben.
Sonderfall: Prepaid-Karte
Sollten Sie im Besitz einer Prepaid-Karte sein, können Sie Ihr Handy ebenfalls in anderen EU-Staaten ohne weitere Kosten nutzen. Wenn Sie allerdings pro genutzte Einheit in Form von SMS, Telefonminuten oder Gigabyte zahlen und Ihr inländischer Preis für das Datenvolumen unter 3,50 € liegt, kann Ihr Mobilfunkanbieter das Roaming-Datenvolumen begrenzen.Sollte Ihr Mobilfunkanbieter von dieser Obergrenze Gebrauch machen, muss dieses zumindest dem Datenvolumen entsprechen, das sich daraus ergibt, wenn Ihr zu Beginn der Nutzung von Roaming-Leistungen vorhandenes Restguthaben durch 3,50 € geteilt wird.
In Folge erhalten Sie in jedem Falle das im Voraus bezahlte Datenvolumen. Sollte das Volumen aufgebraucht sein, können Sie selbstverständlich auch im Urlaub Ihr Guthaben wieder auffüllen.
Fallbeispiel:
Sie leben in Deutschland und haben für Ihr Handy eine Prepaid-Karte mit einem Guthaben von 25 € für Anrufe, SMS und Datenvolumen gekauft. Zu Beginn Ihres Urlaubs in Italien beträgt das restliche Guthaben Ihrer Prepaid-Karte 14 €. So können Sie während Ihres Urlaubs lediglich das Restguthaben auf Ihrer Prepaid-Karte entsprechende Datenvolumen nutzen. In diesem Beispiel wären das mindestens 4 GB (14 € / 3,50 € pro Gigabyte = 4 Gigabyte)
Sonderfall: unbegrenztes Datenvolumen
Sollten Sie einen Mobilfunktarif abgeschlossen haben, der Ihnen ein monatliches unbegrenztes Datenvolumen verspricht, muss Ihnen der Mobilfunkanbieter ein großes Datenpaket für das Roaming im Ausland bereitstellen.Die konkrete Datenmenge hängt einzig und allein davon ab, wie hoch der monatliche Preis für die Daten-Flat bei Ihrem Anbieter ist. Dabei muss das Datenvolumen mindestens das Zweifache des Datenvolumens betragen, das sich daraus ergibt, wenn Sie den Preis Ihres Mobilfunktarifs durch die Preisobergrenze auf der Vorleistungsebene (3,50 €) teilen.

Außerdem ist Ihr Anbieter dazu verpflichtet, Ihnen die Höhe des Datenvolumens innerhalb des Datenpakets mitzuteilen. Sollten Sie dieses Volumen überschreiten, entstehen zusätzliche Kosten, die höchstens der Preisobergrenze von 3,50 € auf Vorleistungsebene entsprechen dürfen.
Fallbeispiel:
Sie zahlen monatlich 35 € für einen Mobilfunkvertrag, mit dem Sie unbegrenzt telefonieren, SMS versenden und im Netz surfen. Während des Urlaubs in Kroatien gilt für Sie keine Obergrenze bei Anrufen sowie beim Verschicken von SMS. Die Obergrenze für das monatliche verfügbare Datenvolumen ergibt sich aus der Gleichung: (35 € / 3,5 € pro Gigabyte) x 2. In diesem Szenario würde das Datenpaket Ihres Anbieters mindestens 20 GB umfassen.
In welchen Ländern gilt das EU-Roaming?
Eine Vielzahl von Ländern, die nicht der EU angehören, erheben in Folge Gebühren für die Telekommunikationsdienstleistungen innerhalb Ihres Mobilfunknetzes. Beispielsweise entstehen zusätzliche Kosten, wenn Sie ein Mobilfunknetz innerhalb der Türkei oder der Schweiz für Ihre Dienste in Anspruch nehmen.
Länder mit EU-Roaming | Länder ohne EU-Roaming |
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Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Island, Kroatien, Lettland, Liechtenstein, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern | Albanien, Andorra, Bosnien und Herzegowina, Britische Kanalinseln, Kasachstan, Kosovo, Mazedonien, Moldawien, Monaco, Montenegro, Russland, Schweiz, Serbien, Türkei, Ukraine, Vatikanstadt, Weißrussland |
Was kostet das Roamen außerhalb der EU?
Um Ihnen das Surfen außerhalb der EU zu fairen Preisen zu ermöglichen, haben die meisten Mobilfunkanbieter, so auch die Deutsche Telekom, Vodafone, o2 und viele weitere, Roaming-Pakete für Sie im Angebot.
Dabei unterteilen die Anbieter die unterschiedlichen Reiseziele in bestimmte Weltzonen bzw. Ländergruppen auf. Hierbei gilt die Devise: je exotischer Ihr Urlaubsort, desto höher das Roaming-Paket.
Außerdem hat Ihr Mobilfunkanbieter voraussichtlich nicht in allen Ländern Roaming-Kooperationen mit einem Netzbetreiber ausgehandelt. So kann es bei Reisen in außergewöhnliche Länder vorkommen, dass das Roamen nicht möglich ist. Informieren Sie sich also unbedingt vor Antritt einer exotischen Reise bei Ihrem Anbieter über die Roaming-Gegebenheiten.
- Weil bei unabsichtlichen Datenverbindungen im Nicht-EU-Ausland schnell hohe Kosten von mehreren Hundert Euro anfallen, gibt es zum Schutz der Verbraucher eine Obergrenze von knapp 60 €. Demnach darf Ihr Mobilfunkanbieter das Daten-Roaming erst wieder freigeben, wenn Sie zuvor bestätigen, dass Sie mit den Mehrkosten einverstanden sind.
Was kann man unternehmen, wenn im Urlaubsland nicht geroamt werden kann?
Sollten Sie während Ihres Urlaubs durch mehrere Länder außerhalb der EU reisen, könnten statt lokaler Prepaid-Karten auch internationale Roaming-SIM-Karten sowie Roaming Hotspots in Frage kommen. Ebenso bieten sich kostenlose WLAN-Hotspots an, mithilfe derer Sie kostenfreie WhatsApp oder andere Messenger-Telefonate führen können.
Was kostet das Roamen auf hoher See und in der Luft?
Um die Verbindung dennoch zu gewährleisten, gibt es einzelne Anbieter, die eine Satelliten-Internetverbindung herstellen. Mit diesen schließt Ihr Mobilfunkanbieter Roaming-Tarife zu deutlichen schlechteren Konditionen ab. Dadurch wird das Roamen auf dem Schiff und im Flugzeug kostenintensiver, als auf dem Land.
Achtung: Außerdem gilt die an Land übliche Kostenbremse von 59, 90 € weder auf hoher See noch in der Luft, sodass das Roamen auf Kreuzfahrten und im Flugzeug ein teures Nachspiel haben kann.
