Ein brandneues Handy und der beste Mobilfunkvertrag mit Highspeed-LTE sind überflüssig, wenn die Internet-Versorgung Ihres Anbieters permanent zu wünschen übrig lässt.
Besonders in ländlichen Räumen hat sich ein Großteil der Bevölkerung mittlerweile damit abgefunden, dass sie weder ordentlich telefonieren noch im Internet surfen können. Noch ärgerlicher ist es, wenn Ihr Handy die Meldung „kein Netz“ an Orten anzeigt, an denen Sie sich oft aufhalten.
Auf der Suche nach dem passenden Handyvertrag mit Smartphone oder ohne Smartphone sollten Sie sich deswegen unbedingt mit der Netzabdeckung vor Ort und in Deutschland generell auseinandersetzen. Oftmals lässt sich das Problem mit der schlechten Netzqualität nämlich vermeiden.
Wir fassen alle Informationen rund um die Qualität und den Ausbau der drei Mobilfunknetze in Deutschland für Sie zusammen - sowohl für das UMTS-Netz, das LTE-Netz sowie für das 5G-Netz für Sie zusammen.
Schlechte Netzversorgung lässt sich vermeiden – das Wichtigste auf einen Blick:
Deutschlandweit unterscheidet sich die Netzversorgung und Flächenabdeckung der Mobilfunkstandards von Ort zu Ort.
Während die Netzabdeckung in städtischen Gebieten bei allen drei Netzbetreibern (Telekom, Vodafone, Telefónica (o2)) ordentlich ist, variiert die Netzabdeckung der drei Betreiber in ländlichen Gebieten.
Generell schneidet das Telekom-Netz am besten ab, dicht gefolgt vom Vodafone-Netz. Das Telefónica-Netz belegt den dritten Rang.
Erfreulicherweise wird die LTE-Versorgung größzügig vorangetrieben, sodass die Mobilfunk-Qualität der Verbindung auch auf dem Land stetig zunimmt.
Prüfen Sie mit der Netzabdeckungskarte der Bundesnetzagentur die Qualität sämtlicher Mobilfunkstandards (2G, 3G, 4G (LTE), 5G) in Deutschland.
Es muss nicht zwangsläufig der teure Allnet Flat Tarif bei Telekom, Vodafone sowie oder o2 sein, um vom besten Empfang profitieren zu können.
Zahlreiche Drittanbieter agieren oftmals zu günstigeren Konditionen in Ihrem Lieblingsnetz, unser Vergleich zeigt Ihnen wer.
Welche Netzbetreiber gibt es in Deutschland?
Unter dem Begriff Netzbetreiber werden diejenigen Mobilfunkanbieter zusammengefasst, die über ein eigenes Mobilfunknetz verfügen und dieses öffentlich betreiben, sodass darauf Dienstleistungen für private sowie geschäftlich genutzte Handys realisiert werden.
Zu diesem Zwecke erwirbt der jeweilige Betreiber bei staatlichen Stellen, wie der Bundesnetzagentur, Sendelizenzen für einen bestimmten Zeitraum.
In Deutschland gibt es nach dem Zusammenschluss von E-Plus und o2 aktuell drei Netzbetreiber, die für den Ausbau und die Qualität der Mobilfunknetze von 2G-5G verantwortlich sind:
Diese drei Marken treten zum einen als Mobilfunkanbieter auf und vertreiben unter ihrem Namen Handytarife und Prepaid SIM-Karten.
Zum anderen vermieten sie Ressourcen in Form von Minuten, SMS und Datenvolumen an eigenständige Marken oder bieten über Tochtergesellschaften und -marken weitere Tarife für das Handy an.
Damit steht fest: Bei welchem Anbieter Sie Ihren Allnet Flat Tarif letztendlich abschließen oder welche Anbieter Sie in Ihren Vergleich einbeziegen, Sie telefonieren , schreiben SMS und Surfen immer im Internet und im Netz von der Telekom, Vodafone oder Telefónica.
Welcher Mobilfunkanbieter greift auf welches Netz zurück?
In der Tabellen sehen Sie die unterschiedlichen Mobilfunkmarken, die eines oder mehrere Netze der drei Netzbetreiber nutzen:
Telekom | Vodafone | Telefónica (o2) |
---|---|---|
congstar, crash, callmobile, freenet Mobile, HIGH, klarmobil, freenet | 1&1, allmobil, crash, freenet Mobile, FYVE, klarmobil, LIDL Connect, freenet, otelo, web.de | 1&1, Blau, eteleon, GMX, handyvertrag.de, maXXim, MegaSim, freenet, o2, PremiumSIM, sim.de, simplytel, smartmobil.de, Tchibo, winSIM |
Grundsätzlich ist ein Tarif bei einem sogenannten Provider etwas günstiger als die Angebote von Telekom, Vodafone oder o2. Das liegt daran, dass die Netzbetreiber die Internet-Geschwindigkeit bei den Mobilfunk-Discountern oftmals drosseln - meistens auf einen Wert zwischen 20 und 50 MBit/s.
Diese Geschwindigkeiten reichen allerdings locker aus, um gängige Anwedungen und Apps flüssig zu genießen. Mehr zum Thema LTE-Geschwindikeit können Sie unserem Ratgeber "LTE Geschwindigkeit - Wie schnell sollte Ihr Tarif sein?" entnehmen.
Im Allgemeinen können Sie also von den günstigen Konditionen der Providee profitieren und gleichzeitig fast die komplette Leistung in Form von Allnet Flat, SMS Flat und viel Datenvolumen erhalten.
Netzabdeckung: 2G, 3G, 4G oder doch 5G?
Einige Mobilfunkanbieter bewerben ihre LTE-Tarife mit Maximalgeschwindigkeiten von bis zu 500 MBit/s, was sich zunächst einmal vielversprechend anhört.
Verglichen mit der Geschwindigkeit, die die mobile Datenübertragung im 5G-Netz leisten kann, ist das wenig. So verspricht das 5G-Netz eine Leistung von bis zu 10.000 MBit/s.
Aus der Erfahrung der letzten Jahre lässt sich jedoch sagen, dass der LTE-Standard auch in Zukunft für die meisten Apps und Anwendungen vollkommen ausreicht.
Ebenso wichtig, wie das Thema der Tarifgeschwindigkeit, ist die Frage nach der Netztechnologie, auf die Ihr Smartphone überhaupt zugreifen kann. Denn superschnelles LTE (4G) ist außerhalb von Großstädten nicht in jeder Region und jedem Netz verfügbar.
So sollte für ein halbwegs akzeptables Datentempo mindestens UMTS – der Mobilfunkstandard der 3. Generation - vorhanden sein. Denn mit der uralten GSM-Technik (2G) können die immer größere werdenden Datenmengen nicht mehr übertragen werden.
Doch im Zuge der 5G-Auktion der Bundesnetzagentur haben sich die Netzbetreiber dazu verpflichtet, das LTE-Netz in den kommenden Jahren massiv auszubauen. Im Gegenzug wird dem 3G-Netz nach 15 Jahren der Stecker gezogen, um Platz für die neueste 5G-Technologie zu machen.
Weil noch einige Zeit vergehen wird, bis der Ausbau des Mobilfunkstandards der 5. Generation vollständig abgeschlossen ist, bleibt der LTE-Standard weiterhin das Maß aller Dinge.
Update: Mittlerweile hat die Telekom das zwischenzeitliche Ziel erreicht. So erreicht der Anbieter derweil (Stand Juni 2021) rund 80 Prozent der Bevölkerung mithilfe des 5G-Netzes. Damit können mehr als 66 Millionen Menschen theoretisch auf das Netz der Zukunft zugreifen (Quelle).
Mehr zum Thema 5G erfahren Sie in unserem Ratgeber: 5G-Netz: Was es nützt und welche Handys es können!
Telekom, Vodafone oder Telefónica, wer hat beste LTE-Netz?
Um herauszufinden welcher der drei Netzbetreiber über das beste Mobilfunknetz verfügt, schicken die Fachzeitschriften "Connect" (Quelle) und "Chip" (Quelle) einmal im Jahr ihre Tester quer durch die Bundesrepublik.
Diese führen im Rahmen des Tests zahlreiche Telefonate und prüfen die Internetverbindung hinsichtlich der Qualität und Abdeckung. Dabei werden urbane sowie ländliche Gebiete, ebenso wie Autobahnstrecken und Bahn-Routen, berücksichtigt.
Die Netzabdeckung der Telekom
In beiden Fachzeitschriften belegt das Netz der Telekom den 1. Rang – sowohl bei der Sprachqualität als auch in der Datenübertragung. Die wohl größte Stärke ist allerdings die LTE-Netzabdeckung der Telekom.
In keinem anderen Netz fällt das Stadt-Land-Gefälle so klein aus, wie bei dem Anbieter mit Sitz in Bonn. Damit surfen und telefonieren Sie sowohl in der Stadt als auch auf dem Land in einwandfreier Qualität.
Die Netzabdeckung von Vodafone
Den 2. Platz belegt das Vodafone-Netz. So hat der Anbieter sein LTE-Netz in den letzten Jahren großzügig ausgebaut und verfügt in einigen Großstädten über eine bessere Netzabdeckung als die anderen beiden Netzbetreiber.
Auch auf dem Land schreitet der Ausbau stetig voran, ist allerdings nicht so weit ausgeprägt, wie in urbanen Regionen. In Folge leidet die Surfgeschwindigkeit in ländlichen Gebieten stellenweise.
Darüber hinaus hat das Vodafone-Netz die beste 3G-Netzabdeckung. Auch wenn der Ausbau des LTE-Netzes vorangetrieben wird und die 3G-Netzabdeckung konsequent an Bedeutung verliert, ist Vodafone weiterhin Spitzenreiter in dieser Kategorie.
Die Netzabdeckung bei Telefónica
Den dritten Platz im Ranking belegt das Telefónica-Netz. Dieses schneidet im Vergleich zu den Vorjahren deutlich besser ab, was daran liegt, dass die Fusion des E-Plus und o2-Netzes weitestgehend abgeschlossen ist.
Besonders in Großstädten hat der Konzern mit Sitz in München sein LTE-Netz enorm ausgebaut und die Distanz zu Vodafone und der Telekom deutlich verringert. Im ländlichen Raum ist der Netzausbau allerdings noch nicht so weit fortgeschritten.
Sicherlich helfen Ihnen diese Tests dabei einen groben Überblick über die deutschlandweite Netzabdeckung zu erhalten – lokal kann die Qualität jedoch sehr unterschiedlich ausfallen.
Wie lässt sich der LTE-Ausbau vor Ort prüfen?
Der Handyempfang lässt sich vor Ort mit der offiziellen Funkloch-Karte der Bundesnetzagentur prüfen.
Dazu geben Sie einfach Ihre Adresse in die betreffende Suchleiste ein und Ihnen wird detailgetreu angezeigt, wie weit der Netzausbau in Ihrem Wohnort vorangeschritten ist.
Außerdem können Sie mit der Test-App weitere Funklöcher melden, um die Netzabdeckung in Ihrer Region zu verbessern. So hat die Bundesnetzagentur mit der Vergabe der neue 5G-Frequenzen die Netzbetreiber dazu verpflichtet, ihr 4G-Netz auszubauen – besonders in Regionen in denen der Netzausbau zu wünschen übriglässt.
Allerdings sollten Sie dabei bedenken, dass die Aussagekraft der Karte maßgeblich davon abhängt, wie intensiv die App genutzt wird. So kann ein "Kein-Empfang"-Punkt auf der Karte ebenso bedeuten, dass bisweilen keine Einträge in der jeweiligen Region verzeichnet wurden.
Alternativ können Sie die Netzabdeckungskarten der drei Mobilfunknetzbetreiber auf deren Seite im Internet prüfen, um etwas über die mobile Internetnutzung Ihres Smartphones an bestimmten Orten herauszufinden.
Übrigens: kein Empfang muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass Sie nicht telefonieren können. Nämlich dann nicht, wenn Ihr Smartphone sowie Ihr Handyvertrag Voice over LTE oder WLAN-Anrufe unterstützen.
Deswegen kann Ihnen sicherlich das Gespräch mit den Nachbarn, Bekannten und Verwandten in der nahen Umgebung dabei helfen, mehr über die Qualität Ihres Netzes herauszufinden.
Ein wichtiger Hinweis: Stellen Sie sicher, dass Sie im Rahmen Ihres Tarifs das LTE-Netz (4G) nutzen können, da die Handynetze mehr und mehr auf die neuen Technologien LTE und 5G umgestellt werden.
Mittlerweile haben alle Anbieter von Tarifen die Allnet Flats, inklusive SMS Flat und Telefonie ins Festnetz, sowie alle anderen Vertragsmodelle auf den LTE-Standard umgerüstet, sodass die Kunden keine Nachteile haben.
Welche Tarife haben den besten LTE-Empfang?
Die Antwort auf diese Frage lautet, wie so oft: Das kommt darauf an!
Falls Sie einen Tarif mit optimaler Netzabdeckung suchen und nichts dem Zufall überlassen wollen, dann sind Sie im D1-Netz der Deutschen Telekom bestens aufgehoben.
Allerdings lässt sich die Telekom ihr Mobilfunknetz auch gut bezahlen. Von daher lohnt es sich, einen Blick auf die Tarifangebote der anderen Anbieter mit Telekom-Netz, wie congstar oder HIGH, zu werfen.
Preiswerter sind die vielen Tarife im D2-Netz von Vodafone, welche in den meisten Fällen ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis versprechen.
So sind die Unterschiede beim Telefonieren und Surfen zwischen den D-Netzen minimal. Besonders in der Stadt gibt es keinen nennenswerten Unterschied.
Auf der Suche nach möglichst günstigen Tarifen werden Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Vertrag mit oder ohne Snmartphone im Mobilfunknetz von Telefónica (o2) stoßen.
Zwar kann das Telefónica-Netz in puncto Qualität und Ausbau nicht ganz mit den D-Netzen mithalten, was für Sie aber nicht zwangsläufig ein K.O.-Kriterium sein sollte.
Für preisbewusste Handynutzer kann ein Tarif im Telefónica-Netz oft die richtige Wahl sein – vor allen Dingen, weil Telefónica den Netzausbau in Städten deutlich vorangetrieben hat.
